, Wullschleger Bernhard

30. November 2021 - Bier-Brautag bei Werner in Spiez

Das «Inseliteam» braut das neue Zunftbier mit dem Namen «Inselibräu».
Frühmorgens machen sich sechs Zunftkameraden: Ueli Baumann, Roland Wullschleger, Dieter Schaub mit dem Auto aus der Regionen Sihltal und Freiamt sowie Jörg Richner, Jörg Schaub und Zunftmeister Bernhard Wullschleger, diese drei mit Bus und Bahn auf den Weg nach Spiez um dort in der Brauerei des Kameraden Werner Eichenberger ein neues Zunftbier mit dem Ziel, dass dieses bis zum Jahresbott am 5. März trinkfertig ist zu brauen.
In Spiez angekommen führt nur noch ein kurzer Fussmarsch zum Haus des Braumeisters Werni, welches am Hang hoch über dem Thunersee eine fantastische Aussicht über den See und die angrenzenden Hügel bietet. Da die Aussicht am heutigen Tag Wetterbedingt nicht so gut ist wird nach einem Willkommenskaffee mit feinen Bierbrezel ohne grosse Umschweife mit dem Brautag begonnen. Diejenige welche mit dem Auto angereist sind kommen wegen Staus ca. eine Stunde später zum Start und mit vereinten Kräften kann die «Arbeit» nun weitergeführt werden.
Werni macht zuerst eine theoretische Einführung, bevor dann mit dem Einmaischen in das auf deine Temperatur von 52 Grad C aufgeheizte Wasser begonnen werden kann.
Nach dem Einmaischen beginnt dann der eigentliche Brauprozess. Durch einen Kreislauf wird das Malz durch das Umpumpen über die nächsten Phasen (Eiweiss Rast, Maltose Rast und Verzuckerungsrasten) ausgewaschen. Mittels Jodprobe kann nach der letzten Phase festgestellt werden, ob in der Würze noch Reststärke vorhanden ist. In unserem Fall verfärbt sich die Probe ins gelblich, braune, somit ist alles in Ordnung.
Mit Sprüche klopfen und sonstig angeregter Unterhaltung geht die Zeit im Fluge dahin und bereits folgt wieder eine weitere Aufgabe am Brautopf. Nach dem Entfernen des Malzrohres mit dem ausgewaschenen Tresters wird dann der Hopfen gekocht. In dieser Phase wird die Bierwürze gekocht. Dabei werden gerinnbare Eiweissstoffe ausgeschieden und die Würze sterilisiert. Durch Nachgiessen von Wasser wird die Stammwürze eingestellt. Während des Kochens wird nun auch der Hopfen zugegeben, welcher dem Bier Bittere und auch Geschmack verleiht. Diese Phase findet bei geöffnetem Braukessel statt, damit zum einen die Würze nicht überkocht und zum anderen nicht gewollte Aromastoffe aus dem Hopfen verdampfen.
Während dieser Phase hatten wird dann auch Zeit eine währschaftes Brauer-Mittagessen, heisser Fleischkäse und Kartoffelsalat einzunehmen. Natürlich durfte dazu ein würziges feines Bier nicht fehlen.
Nach Kaffee und der vorzüglichen Prinzentorte, beginnt die heikle Phase, da ab nun absolut steril gearbeitet werden muss. Nicht dass durch Verunreinigungen bzw. bakterielle Infektionen die ganze Arbeit umsonst war. Alles muss daher gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
Mittels kräftigem Rühren wird ein Strudel erzeugt (Whirlpool). Ziel dieses Strudels ist es, dass sich die festen Bestandteil (Trubstoffe) in Form eines Kegels in der Mitte der Würze ablagern und beim späteren Abfüllen möglichst nicht am Rand befinden und über den Ablasshahn mit abgesogen werden. Danach macht Braumeister mehrmals eine sogenannte Würzprobe. Diese ist wichtig, um den späteren Alkoholgehalt des Bieres einstellen zu können.
In der freien Zwischenzeit mussten noch die leeren Flaschen gereinigt werden, sodass dann diese zum Abfüllen in ungefähr 10 Tagen bereit sind. Da das Abkühlen einige Stunden dauern wird endet an dieser Stelle das interessante, lehrreiche Seminar mit der Einführung in die Braukunst des Bieres.
Zufrieden, ausgestattet mit einem schönen kameradschaftlichen Erlebnisses machen wir uns wieder auf den Heimweg. Im Bistro des Zuges stossen die drei ÖV-Passagiere nochmals auf diesen schönen Tag an in der Hoffnung, dass auch die andere Gruppe mit Auto gut und unfallfrei zu Hause ankommen.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Werner und seiner lieben Frau Brigitte für die Gastfreundschaft und das herrliche Mittagessen.
Bericht und Bilder: Bernhard Wullschleger, Aarburg