Otto Ulmann 6. 12. 1936 – 25. 12. 2021

Ehrenmitglied Pontoniere Aarburg

Zünfter der Schifferzunft zur Woog Veteran des SPSV

Die Nachricht vom unerwarteten Hinschied unseres geschätzten Mitgliedes, Ehrenmitgliedes und Zünfters Otto Ulmann hat uns sehr getroffen. Am 6. Dezember 2021 feierte er noch seinen 85. Geburtstag. Eine kleine Delegation der Schifferzunft besuchte ihn im Alterszentrum und überbrachte ihm die besten Glück-wünsche. Kurz vor Weihnachten hatte Otto plötzlich grosse gesundheitliche Probleme, was eine Einlieferung ins Kantonsspital Aarau erforderte. Leider konnte man Otto nicht mehr helfen. Er verstarb am 25. Dezember 2021 nach zwei auf einander folgenden Hirnschlägen.

Am 7. Januar 2022 nahmen wir Abschied von unserem Kameraden, Ehrenmitglied und Zünfter. Eine grosse Anzahl von Vereinsmitgliedern bezeugte Otto die letzte Ehre und begleitete ihn auf seinem letzten Weg auf dem Friedhof Tiefenlach. Mit einem letzten Fahnengruss nahmen wir bei Schneetreiben Abschied an seinem Grab.

Aufgewachsen ist Otto an der Aarewoog, wo seine Eltern einen Metzgereibetrieb führten. Die Aktivitäten der Pontoniere begeisterten ihn sehr und weckten sein Interesse am Pontoniersport. Er meldete sich als Jungfahrer bei den Aarburger Pontonieren. Am 6. Oktober1953 wird er im Alter von 17 Jahren in den Verein aufgenommen. Er trainierte fleissig und konnte bereits 1955 am Eidgenössischen Pontonier-Wettfahren in Brugg, zusammen mit seinem damaligen Partner Hansruedi Hauri «Hauri-Bubi» den 2. Rang im Weidling feiern.

Otto absolvierte die Pontonierrekrutenschule und die Unteroffiziersschule in Brugg. Anschliessend leistet er den Dienst bei der Pont. KP II, der Pont. KP 26 und bei der Pont. KP 66. Er bekleidete den Rang eines Wachmeisters. Vom Schweiz. Pontonier-Sportverband wurde er im Jahr 1978 für seine 25- jährige Treue zum Veteranen ernannt. Die Ehrung für 50 Jahre Verbandsmitgliedschaft durfte er 2003 empfangen und im Jahr 2013 wurde er für 60 Jahre Verbandszugehörigkeit geehrt.

Leider konnte Otto sein Berufstraum als Tierarzt nicht verwirklichen. Damals war es üblich, dass man den Familienbetrieb langfristig sichern wollten. So erlernte er im elterlichen Betrieb das Metzgerhandwerk, um später den Betrieb zu übernehmen. Nach der erfolgreichen Lehre zog es ihn in die Ferne. Die Wanderjahre ermöglichten ihm in verschiedenen Metzgereibetrieb in Basel, St. Gallen und Locarno Erfahrungen zu sammeln und seine Berufskenntnisse zu vertiefen. Im Jahr 1962 absolvierte er die Meisterprüfung, die er mit Bravour bestand.

Nach dem er wieder in Aarburg ansässig war, fand er auch die nötige Zeit für seinen geliebten Pontoniersport und das Vereinsleben. Alle schätzten Otto als zuverlässigen Kameraden, auf den man sich immer verlassen konnte. Wegen seiner beruflichen Tätigkeit konnte er nicht an allen Wettfahren teilnehmen. Wenn er dabei war, schätzte er die Gemütlichkeit und das fröhliche Beisammensein.

Am 6. Oktober 1961 läuteten in Brittnau die Hochzeitsglocken und Otto führte seine grosse Liebe, Hanni Zimmerli zum Traualtar. Der glücklichen Ehe entsprangen drei Kinder. Im Jahr 1964 verstarb Otto’s Vater ganz unerwartet. Zusammen mit seiner Frau Hanni übernahm Otto den Metzgereibetrieb an der Landhausstrasse. Trotz der grossen Arbeit war der Verein für Otto ein wichtiger Ort zum Ausspannen und neue Kräfte zu tanken. Otto übernahm auch verschiedene Funktionen im Verein. So amtete er viele Jahre als Festwirt und später führte er auch die Fischküche an den Wasserfesten. Die Schulküche, etwas abseits vom Festplatz, war der Ort, wo viele lustige Anekdoten entstanden, die bei den älteren Kameraden von uns noch präsent sind. Otto hatte mit seinen träfen Sprüche und seinem eigenen Humor die Lacher auf seiner Seite. Seine humorvolle Art werden wir sehr vermissen. Während fast 20 Jahren war er auch Stubenschreiber bei der Veteranengruppe. Mit der Gründung der Schifferzunft übergab er sein Amt an einen Jüngeren. Für seine grossen Verdienste und sein Engagement wurde Otto an der GV 2007 zum Ehrenmitglied ernannt. Über diese Ehrung hat er sich sehr gefreut.

Nach seiner Pension pflegten Otti und Hanni viele Jahre den Geranienschmuck an unserem Vereinshaus. Im Jahr 2011 verstarb unerwartet seine geliebte Frau Hanni. Otto erhielt vom Verein die nötige Unterstützung in seinem schweren Leid. Gerne kam er jeweils an den Fahrübungen ins Depot oder verfolgte die Übungen am Wasser. Auch an den Zunft-Fahrübungen welche in den Sommermonaten jeweils einmal im Monat stattfinden, war er immer gerne und mit Leib und Seele dabei. Leider plagten Otto zunehmend gesundheitliche Probleme. Vor allem die Gichtschübe schränkten seine Mobilität und das Treppensteigen zusehen ein. So entschloss es ich im Jahr 2017 ins Alterszentrum Falkenhof zu zügeln. wo er auch die nötige Hilfe erhielt. Damit er weiterhin am Vereinsleben teilnehmen konnte, wurden Transporte organisiert. Diese Dienstleistung schätzte Otto sehr, denn er fühlte sich im Kreis der Pontoniere zu Hause.

Sein letzter Wunsch auf der neuen Vereinsfoto, welche in den nächsten Wochen gemacht werden soll, dabei zu sein wird leider nicht erfüllt. Otti verstarb am letzten Weihnachtstag am 25. Dezember 2021 und wurde damit von seinen jahrelangen Gichtschmerzen erlöst. Nie hat Otti darüber geklagt, sondern er hat immer gesagt: Mir geht es gut.

Lieber Otti wir danken Dir für alles was Du uns gegeben hast und wir werden Dich in ehrender Erinnerung behalten.

Deine Kameraden der Aarburger Pontoniere und Schifferzunft zur Woog

Der Zunftmeister: Bernhard Wullschleger